In Strategiegesprächen, aber auch in der Zusammenarbeit mit unseren Kund:innen, werden wir immer wieder gefragt, inwiefern es sinnvoll ist, sich von der Konkurrenz abzuheben oder ob man als vegane Marke nicht lieber traditionell bleiben sollte. Unsere Antwort: gute Marken entstehen vor allem dann, wenn Unternehmer:innen bereit sind, vermeintliche Traditionen neu zu denken und den Markt dadurch mit neuen Möglichkeiten weiterentwickeln.
Das beste Beispiel dafür ist die Farbe Grün. Die meisten Menschen verbinden sie mit Natur und Umweltschutz, womit Grün geradezu prädestiniert als Markenfarbe für vegane oder ökologische Unternehmen scheint. Bis zu einem gewissen Grad ist das auch richtig, denn die Farbwahl sollte natürlich immer an der jeweiligen Branche, den Zielen der Marke und den Assoziationen der Zielgruppe ausgerichtet sein. Das heißt aber trotzdem nicht, dass Grün für vegane Marken pauschal die richtige Farbe ist und man hier nicht gut und gerne auch etwas Schwung mit reinbringen darf.
Wenn wir ein paar Jahre zurückdenken, hatten die meisten veganen Unternehmen zwar mindestens einen, wenn nicht sogar mehrere Grüntöne in ihrem Farbkonzept und wurden außerhalb der veganen Hubble auch nicht selten als Öko-Unternehmen abgestempelt – inzwischen hat sich der Markt aber sichtlich gewandelt und vegane Marken werden immer mehr zum Trend oder sogar als Innovation wahrgenommen. Und das liegt vor allem daran, dass mutige Unternehmer:innen sich getraut haben, ein Risiko einzugehen, anstatt einfach nur der Tradition zu folgen.
Wie entsteht also eine erfolgreiche vegane Marke?
Das wichtigste Stichwort ist Branding. Durchdachte und konsistente Markenbildung hilft enorm dabei, sich als Marke von der Konkurrenz abzuheben und bei Kund:innen einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.
Jetzt möchten wir dir aber zunächst 4 Merkmale zeigen, die deine vegane Marke abgesehen von der Farbwahl einzigartig machen können und dir auch noch dabei helfen, das Vertrauen deiner Kund:innen zu gewinnen.
1. Schaffe ein echtes Markenerlebnis
Die meisten Marken, die sich erfolgreich von ihrer Konkurrenz abheben, schaffen ein besonderes Markenerlebnis für ihre Kund:innen und machen sie damit zu echten Fans. Das beginnt beim Branding, geht über die Interaktion mit deiner Zielgruppe bis hin zu deiner Produktverpackung.
Vor allem das Packaging ist ein oft unterschätztes Marketinginstrument, das jede:r Kund:in und im Offline-Handel sogar jede:r Interessent:in zwangsläufig in den Händen hält und dadurch einen ersten Eindruck vom Produkt bekommt.
Die Verpackung sollte natürlich dein Branding widerspiegeln, aber du könntest beispielsweise auch auf ein besonderes Material zurückgreifen oder die Versandverpackung im Onlinegeschäft besonders kreativ und hochwertig gestalten. Das kann auch im Influencer Marketing ein Vorteil sein, wenn das Paket etwa in einem Unboxing-Video ausgepackt wird. Das Produkt selbst können potentielle Kund:innen hierbei größtenteils nur über den Bericht der Influencer:innen greifen, ein tolles Branding und eine außergewöhnliche Verpackung sticht dagegen sofort ins Auge und bringt viele Menschen dazu, sich für ein Produkt zu begeistern.
2. Erzähle eine mitreißende Geschichte
Menschen lieben gute Geschichten. Geschichten verbinden uns, berühren uns und machen neugierig auf alles, was noch kommt. Zwei identische Marken können sogar alleine durch ihr Storytelling unterschiedlich erfolgreich sein. Mache dir das also unbedingt zunutze und erzähle eine Geschichte, mit der sich deine Zielgruppe identifizieren kann.
Falls du jetzt denkst, dass es über dich und dein Unternehmen nicht besonders viel Spannendes zu erzählen gibt, kannst du uns glauben: Jede Person und jedes Unternehmen haben eine Story, die sich lohnt, erzählt zu werden. Das kann zum Beispiel deine Gründungsgeschichte, besondere Herausforderungen in deiner Branche, Hintergrundwissen zu deinem Produkt oder sogar eine persönliche Geschichte sein.
Wichtig ist nur, dass die Geschichte nachvollziehbar sowie authentisch ist und dich und deine Marke so zeigt, wie es auch wirklich ist. Denn nur so schaffst du eine emotionale Bindung mit deinen Kund:innen und erreichst langfristig ihre Aufmerksamkeit – und genau das unterscheidet dynamische von einfachen Marken und hebt dich somit von deiner Konkurrenz ab.
3. Überzeuge deine Kund:innen mit Transparenz
Insbesondere in der veganen und nachhaltigen Branche ist Transparenz ein wichtiger Punkt, mit dem du deinen Kund:innen zeigen kannst, dass du Wert auf Ehrlichkeit legst und nicht davor zurückschreckst, auch kleine Fehler zuzugeben. Gerade in Bezug auf Greenwashing, wodurch viele Unternehmen einen ökologischen Sympathiebonus erzielen möchten, solltest du deine Kommunikation so aufbauen, dass Glaubwürdigkeit und Transparenz an erster Stelle stehen. So gewinnst du das Vertrauen deiner Zielgruppe und beweist, dass du nicht krampfhaft versuchst, besser als die Konkurrenz zu wirken.
Wir empfehlen unseren Kund:innen sogar, ganz offen aufzuzeigen, auf welchem Weg sie sich befinden und wo es vielleicht bezüglich der Materialien und Rohstoffe oder auch im Hinblick auf Produktion und Unternehmensprozesse noch Verbesserungsmöglichkeiten gibt. Denn die perfekte Lösung gibt es oft noch nicht und es ist deutlich glaubwürdiger, wenn man die eigenen Baustellen kennt und sie ehrlich kommuniziert, anstatt das Unternehmen oder das Produkt mit Marketingfloskeln nahezu perfekt darzustellen.
Wie du Greenwashing in deiner Marketingstrategie vermeiden kannst, erfährst du in diesem Artikel.
4. Zeige soziale Verantwortung
Als vegane:r Unternehmer:in sind Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung vermutlich keine Fremdwörter für dich. Viele Unternehmen integrieren diesen Punkt inzwischen in ihre Strategie, indem sie beispielsweise pro verkauftem Produkt einen Baum pflanzen oder einen Teil des Gewinns an eine Organisation spenden.
Das kann ein tolles Alleinstellungsmerkmal sein und dich tatsächlich auch erfolgreich von deiner Konkurrenz abheben. Du solltest allerdings auch hier darauf achten, dass du glaubwürdige Quellen für deine Kampagne auswählst und nicht riskierst, dass das Ganze nur wie ein leeres Marketingversprechen wirkt.
Vor allem beim Thema Bäume pflanzen gibt es leider einige nicht besonders vertrauensvolle Organisationen und du solltest dich vorab unbedingt ausgiebig damit beschäftigen, wie du mit deiner Marke Verantwortung zeigen möchtest und deine Partner sorgfältig auswählen. Außerdem würden wir auch hier wieder dazu raten, transparent aufzuzeigen, wohin das Geld genau fließt und wieso du dich für diese Art von sozialer Verantwortung entschieden hast.
Wie du siehst: es gibt viele Herangehensweisen, wie du dich als vegane Marke erfolgreich von deiner Konkurrenz abheben kannst. Du solltest dabei immer deine Prinzipien im Auge behalten und dich vor allem nicht verstellen, nur um eine bessere Außenwirkung zu erzielen. Dabei solltest du aber immer deine Prinzipien im Auge behalten und dich vor allem nicht verstellen, nur um eine bessere Außenwirkung zu erzielen.